Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Avarion DeSpaire
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Ion akzeptierte die Antwort und nickte. Er kannte diese Art und Weise zu genüge von seinen eigenen Kindern und wusste sie zu deuten. Alleine die Tatsache, das der junge Mann so geantwortet hatte, sagte ihm, das es ihm gut genug ging, um genervt zu sein. somit ließ er ihn ziehen und zog sich an seinen Platz an der Mauer zurück um in aller Seelenruhe seine Zigarette zu Ende zu rauchen. Danach blieb er noch eine Weile draußen stehen und sah in den Himmel. Es regnete gerade nicht und er war diesem Umstand sehr dankbar. Mit den Gedanken reiste er in seine Heimat. Stellte sich vor wir er genauso jetzt irgendwo draußen stand und die Stille genoss. In Gedanken gesellte sich sein Großvater zu ihm und schnorrte sich ebenfalls eine Portion Tabak, mit der Bitte es der alten Dame nicht zu verraten. Danach hörte er, wie der alte ihm irgendwas wichtiges ans Ohr quatschte, was für Ion gar nicht so wichtig klang und dieser dann klamm heimlich wieder verschwand.
Das Gefühl von Einsamkeit schlich sich in seine Gedanken und übermannte auch seine Emotionen. Schwer atmete er die kühle Nachtluft ein, bevor er sich umdrehte und langsam in Richtung Quartiere zurück kehrte. Er nahm sich vor noch weiter in den Unterlagen zu wälzen. Irgendwo musste es doch einen Hinweis auf die Portale geben. Einen noch so kleinen Fetzen, der ihm gerade jetzt etwas Trost spenden konnte.
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Jakob von Nagall
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von: Tempel der Ewigen Feuers --> Haus der Melitele - Quartiere
Datum: 03:45 Uhr, 31. August 1278
betrifft: -
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Je weiter der Traum von ihm abrückte und die Realität ihn umfing, desto klarer wurde er sich bewusst, dass all diese Eindrücke nicht seine eigenen waren. Er kannte dieses Gefühl bereits und die Konsequenz der Überlegung gefiel ihm ganz und gar nicht. Pfatschend landete er in dem schmalen, stinkenden Kanal, der von den Donnerbalken aus Richtung Fluss verlief und durch eine nicht allzu große Öffnung unter der Mauer verschwand. Allerdings nicht klein genug (und über die Jahre immer mal wieder aus Versehen vergrößert), um einen Knappen aufzuhalten, der unbemerkt das Gelände verlassen wollte. Appetitlich war freilich anders, aber die Alternative war das Tor und dort Rede und Antwort zu stehen hatte Jakob gerade weder Lust noch Zeit. Also zwängte er sich durch den Kanal und nahm dann die Beine in die Hand. Immerhin war es nicht weit bis zum Tempel, nur sah er sich dort angekommen dem nächsten Problem gegenüber und just als er ans Tor hämmerte, begann die Glöcke im angrenzenden Glockenturm zu läuten.
Jakob entfuhr ein Fluch und danach brüllte er weiter klopfend: "Im Namen des Ordens der Flammenrose, öffnet das Tor!" Bei dem Lärm, den die Glocke veranstaltete glaubte er fast nicht daran, überhaupt gehört zu werden, geschweige denn Erfolg zu haben. umso überraschter war er, als die Mannpforte aufschwang und Mendel darin stand, in jeder Hand zwei oder drei Schwertscheiden nebst Inhalt. Jakob erkannte Liams Langschwert, Jarels Claymore und Melanies Waffen, und schob sich mit einem Stöhnen der Resignation ins Innere. Er hasste es, wenn er Recht behielt. Hinter Mendel konnte er eine junge Novizin erkennen, die sich blass und mit verheulten Augen herum drückte und nicht wirklich zu wissen schien, wohin mit sich.
Jakob stürzte an dieser vorbei in den Glockenturm und bremste Jusuf so gut es ging aus. "Hört auf mit dem Lärm, das macht ihn nur wild.", rief er über das Getöse der Glocke hinweg und schien damit zunächst Erfolg zu haben, aber kaum ließ er den Arm des Mannes los, bimmelte der weiter. Erst als Mendel dazu kam und befahl, dass es genug sei und man den Priesterinnen zu Hilfe eilen müsse, gab Jusuf Ruhe. Jakob war derweil schon wieder aus dem Glockenturm hinaus und rannte über den Hof auf das Seitengebäude zu. Sein erster Gedanke galt Iola, aber die Tür war obschon offen, dennoch versperrt.
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Jakob von Nagall
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Aus dem spärlich beleuchteten Durchgang ins Seitenhaus quoll geradezu der Worg heraus. Ein großer, felliger Schatten, pechschwarz und wie jedes Mal größer, als Jakob ihn in Erinnerung hatte. Er blieb stehen und Mendel prallte fast in ihn hinein. Jakob konnte nicht behaupten, dem alter ego seines Rittervaters entspannt gegenüber zu stehen und als dieser rückwärts sprang und irgendein Holz zwischen den Zähnen zerlegte, wichen sowohl er als auch der Tempelwächter zurück. Immerhin hatte die Bimmelei aufgehört, aber von Jusuf war keine Spur zu entdecken. Der hielt wohl heldenhaft die Stellung im Glockenturm...
Jakob dachte derweil fieberhaft nach, was er jetzt machen sollte, aber da flog der Kopf des Worgs schon herum und er setzte sich in ihre Richtung in Bewegung, nur um dann wieder zu bremsen und bedrohlich den Kragen aufzustellen. Das Knurren, welches mit der Geste einher ging, löste wohl im Stammhirn jedes gesunden Menschen mehr als nur Unbehagen aus. Das massige Tier duckte sich und fixierte Mendel, als wäre da der nächste Gegner zu finden und der Knappe war geistesgegewärtig genug zu sagen: "Nicht weg laufen. Nicht mit den Waffen fuchteln.", wobei er sich langsam zwischen den Schwarzen und den anderen Mann schob. Früher hatte der Worg ihn als so eine Art Welpen betrachtet. Blieb zu hoffen, dass das immernoch so war, sonst würde er zum zweiten Mal innerhalb 24 Stunden zu Hackfleisch. Auf diesen Rekord legte er eigentlich keinen Wert.
Langsam breitete Jakob die Arme zu den Seiten aus, die Handflächen Jarel zugewandt. "Alles gut, Dad, ich bin's. Und der da tut nichts.", murmelte er leise beschwichtigend und versuchte zu vermeiden, dem riesigen Tier allzu lange in die dunklen Augen zu schauen. Nur nicht provozieren. Hinter ihm zog sich Mendel mit kleinen Schritten Richtung Seitenhaus zurück. Die Schwerter, die er alle gegriffen hatte, hielt er an sich gepresst und versuchte damit möglichst unauffällig zu den Leuten zu gelangen, die gerade ebenfalls aus den beiden Eingängen kamen. Irgendwer von denen würde ja wohl wissen, wie man eine Klinge bediente und wem welche gehörte und was übrig war, würde er einfach selbst zu seiner Verteidigung verwenden.
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Melanie Johnston
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Melanie stellte eigentlich recht schnell fest das sie hier definitiv falsch war. Die sinnvollste Lösung schien auch die einfachste zu sein. Also wieder zurück in den Gang und den anderen Weg. Und diesmal war es der richtige. Die kalte Nachtluft wehte ihr um die Nase und ein kurzer Blick den Säulengang entlang sagte ihr alles was sie wissen musste. Allerdings nichts was sie verstehen wollte, zumindest sah sie die Priesterin von früher am Abend, sie sah Jakob der dem Tier irgendwas sagte. Sie sah den Wachmann dem sie ihre Waffen anvertraut hatte. Sie sah ihre Waffen in seinen Armen! Das beruhigte sie ein wenig. Denn sie sah noch etwas anderes, sie sah diesen riesigen Wolf, kurz lief ihe ein kalter Schauer den Rücken hinab. Diesmal allerdings behielt sie die Nerven und ging näher heran, langsam. Als sie bei dem Wachmann mit den Waffen angekommen war, signalisierte sie mit Handzeichen das sie die Waffen nun nehmen würde. Als sie sie ausgehändigt bekommen hatte legte sie sie auf den Boden. Mit Ausnahme des Katana. Das hielt sie seitlich an ihr Bein auf den Boden gerichtet. Für alle hier anwesenden musste sie eine fremde Person sein! Außer vielleicht der Tatsache das sie fremd war. Die Waffen und Kleidung von Melanie trug und sie in Größe und Statur sehr ähnlich aussah. Sie näherte sich vorsichtig und möglichst darauf bedacht nicht als Bedrohung zu wirken. Denn irgendetwas war anders, das war kein Werwolf so wie sie sie kannte. Es wirkte auf sie als sei das Tier mehr Tier als Bestie.
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Avarion DeSpaire
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Von: Das Haus der Melitele - Quartiere
Datum: 31.August 1278 - gegen 3:45 Uhr
Betrifft: Wer draußen ist (Jakob, Jarel, Melanie, die Wachen)
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Der Schwester, die mit einem Aufschrei ins Haus geeilt war, war Ion behände ausgewichen.
Er stand nun hinter dem Worgen auf dem Hof und bemerkte, das dieser tatsächlich stehen geblieben war. Auf der anderen Seite erkannte er den jungen Ritter wieder und dahinter noch eine Person. Der junge Ritter hatte wie Ion im Gang beschwichtigend die Hände gehoben und sprach zu dem Worgen. Scheinbar wusste er, um wen es sich bei dem Tier handelte. Langsam näherte sich auch Ion, allerdings in einem Bogen um dem Worgen nicht das Gefühl zu vermitteln, sie würden ihn einkreisen. Als er in Jakobs hörreichweite war, rief er möglichst ruhig klingend. "Wir müssen ihn aus der Stadt raus bekommen. in unbewohnte Gefilde. Wo lang am besten?" Dann kam ihm ein zweiter Gedanke, der aber unglaublich absurd anmutete. Ion wollte ihn direkt verwerfen. aber vielleicht war es die einzige Möglichkeit. "Kannst du ihn raus leiten? Auf deinem Pferd." den wahnsinnigen Gedanken. 'Ich werde versuchen ihn raus zu reiten.' sprach er nicht aus. Die anderen Anwesenden würden ihn für Verrückt erklären. Aber Ion hatte in seiner Welt Reitworge und kannte die Bewegungsdynamik. Er würde damit zurecht kommen und den Worgen konnte er notfalls mit einem Zauber, hoffentlich wirkungsvoller als den letzten, überzeugen ihn auch zu tragen.
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Liam von Alensbach
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Als Liam auf den Hof hinaus trat, fröstelte er. Die Nacht war kühl und er trug, bis auf Hose und Stiefel nunmal nichts weiter. Wo seine Rüstung war, das wusste er nicht und zum ankleiden hatte er sowieso kaum Zeit gehabt. Die Idee mit der Fackel hatte er zwar nicht verworfen, doch er musste erstmal die Situation die sich nun draussen abspielte erfassen. Und dann sah er Jakob, wobei er eher seine Stimme erkannte. Der Schatten der Nacht fiel auf den Hof, so dass er Mendel dahinter nur als Schemen wahr nahm.

Es dauerte einen Moment, bis Liam sich wieder in Bewegung setzte - er hatte die Szenerie schweigend betrachtet. Nun aber, da Mendel ins Licht einer Fackel trat und der Ritter erkannte, was er da mit sich schleppte, brauchte es keine weitere Überlegung mehr. Und da war die Frau, die Fremde, die im Gang gestanden hatte. Sie legte Klingen, die sie von dem Wächter entgegen genommen hatte auf den Boden. Nicht das, was er tun würde. Seine Aufgabe war es, das Vieh zu töten. Mendel wandte sich Liam zu und dieser Griff nach dem Heft seines Schwertes, von denen er noch mindestens zwei mehr auf sich trug. Guter Mann.

Die Finger schlossen sich um das Heft, zogen das Schwert aus seiner Scheide und im nächsten Augenblick fühlte der Flammenrosenritter einen heftigen Schmerz durch seine Hand und den Arm empor jagen. Er hatte die Bekanntschaft mit der Fackel bereits verdrängt gehabt. Scheiss drauf. Leise klang der Gesang der gezogenen Klinge nach und Liam wandte sich Wolf, Jakob und Ion zu. Er war nicht da um zu plaudern und sein Schwert dürstete es nach Blut.
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Orden der Flammenrose
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In der Gasse vor dem Haupteingang, zwischen Tempelmauer und Einfassung des Kanals hörte man Pferdehufe. Erst zügiger von Ritter und Knappe, später etwas langsamer und zum Stehen kommend von Hauptmann Ralt sowie Ritter Pieter. Der junge Ritter kaum Mitte Zwanzig sprang behände vom Pferd, klopfte ans Manntor und wollte gerade sein Sprüchlein sagen, als Jusuf bereits öffnete: „Im Hof ein Monster!“ Etwas was sich ein motivierter Ritter der Flammenrose nicht zweimal sagen ließ. Mit der Hand am Schwertknauf rannte er hinein.

Hauptmann Kornelius Ralt blieb etwas ruhiger und sah sich nach seinen anderen Vier um. Falls es woanders rauskommt, liefe es ihnen in die Arme... oder Armbrüste - hoffentlich.
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Jarel Moore
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Männchen! Mit Waffen!
Sein Welpe war in Gefahr!

Tief gebückt, mit gesträubten Fell und ohrenbetäubendem Knurren schob der Worg sich zwischen die eintretenden Flammenrosenritter und Jakob, um den Knappen mit dosierter Kraft des wuchtigen Schädels seitlich hinter sich zu schieben, weg von der drohenden Gefahr. Sie mussten hier raus. Beide! Schnell!
Sollte er seinen Welpen am Kragen packen? Aber er war so zerbrechlich und klein!
Vor unendlich langer Zeit hatte er so etwas schon einmal gemacht. Damals, als er noch so oft frei hatte sein dürfen. Mit weniger Wut und mehr Freude.
Und wie war das damals gegangen?

Tief am Boden schob er seine Flanke noch näher an Jakob.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob presste hart Zähne und Lippen aufeinander. Hufschlag vor dem Tor, mehr als ein Pferd. Kaum einen Herzschlag später verlangte auch schon jemand Einlass und auch wenn Jakob es nicht wagte, sich umzudrehen, ahnte er schon, wer da hinter ihm den Hof betrat. Viele Möglichkeiten gab es nicht: Stadtwache oder die eigenen Brüder. Tatsächlich wären ihm erstere lieber gewesen, doch als der Worg Jakob - dessen Herz ihm kurz ein paar Etagen tiefer abhanden kam - mit seinem riesigen Schädel beiseite schob, konnte der Knappe kurz einen Wappenrock der eigenen Leute ausmachen und er unterdrückte einen Fluch. Dann hatte er den massigen, schwarzen Leib zwischen sich und dem Ritter, wurde weiter abgedrängt und brauchte einige Sekunden, um zu begreifen. Jarel oder besser der Schwarze versuchte ihn zu schützen. Prima, nur das er hier gar nicht der war, dem die Ritter ans Fell wollten.
Und als wäre diese "Eingebung" des Worgs nicht schon absurd genug, kam auch noch der Elf mit klugen Ideen. Leiten. Auf dem Pferd. Nun warf Jakob doch einen Blick über die Schulter in Richtung des Magus. "Sicher. Mein Pferd wird begeistert sein..." Wo Sauerbraten ohnehin schon die Ruhe in Tiergestalt war. Mal davon abgesehen, dass der Schwarze den Gaul als Nachtmahl betrachten würde. Apropos... der Schwarze rückte ihm tief gebückt noch weiter auf die Pelle. Aus der Stadt. Unbewohnt. Leiten. Jakobs Gedanken rasten...
Das dichte Fell des Worgen berührte ihn jetzt fast. Er musste vollkommen verrückt geworden sein. "Schön brav, Dicker. Und lass unsre Brüder in einem Stück.", murmelte er, dann packte er beherzt in den struppigen Kragen und zog sich auf den Rücken des Untiers, inständig betend, dass er nicht alles völlig falsch verstand und gleich zwischen einem paar Worgkiefern zu Mus gemacht wurde.
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Melanie Johnston
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Melanie hatte den Weg beinahe zur Hälfte geschafft als Ion mit der Schwester den Platz tauschte. Den Vorschlag den er macht verstand sie zwar nicht, sie hatte die Hand vom Babbelstein genommen, aber dieser Vorschlag wäre ihr sicher sinnvoller erschienen als das was dieser seltsame Typ anscheinend vor hatte der nun auf den Hof Plätze sein Schwert bekam und so wirkte als wolle er den Wolf gleich halbieren. Das er sie als unbewaffnet klassifizierte war nur verständlich, Immerhin trug sie das Katana gesenkt und an ihr rechtes Bein gedrückt. Nur bei genauerer Betrachtung blitzte ab und zu eine Reflektion von Licht auf.
Sie hätte beinahe losgelacht, das war so typisch. Das war so vielen Büchern entsprechend. Ein Held... Jemand der sich kühn und unerschrocken einer Gefahr stellt. In ihrem ganz persönlichen Buch sah das ganz anders aus. Dort war Ein Held etwas anderes, dort war ein Held jemand der sich ohne Rücksicht auf Sein eigenes Leben schutzend vor andere stellt. Zugegeben war da in einer klammer und einem die Augen verdrehenden Smiley noch ein Zusatz. Ein Held.... Jemand der für den Tod anderer verantwortlich ist. In dieser Situation war es für Melanie ein leichtes zu bestimmen wer hier in welche Kategorie fiel. Liam gehörte im Moment definitiv zu der die in die klammer gehörte. Für Ihn schien es nur schwarz und weiß zu geben. Er war weiß und der Worg war, nicht nur wegen seines Fells, schwarz. Melanie wusste, nicht nur wegen dieses unsäglichen Buches, es gab so viel kleine Facetten dazwischen. Hatte Liam nicht mitbekommen das der Wolf ihn verschont hatte, konnte er sich nicht vorstellen das es dafür einen Grund gab? Konnte er sich nicht denken das es auch einen Grund dafür gab das Jakob unbewaffnet vor dem Worg stand und offenbar in irgendeiner Weise zu ihm durch drag. Und diese Tatsache und das was am Vortag im Wald passiert war, mit all den Dingen die darauf folgten, die machten Jakob für sie zu der Ersten Kategorie eines Helden.

Sie versuchte sich nun vorsichtig ein bisschen schneller Liam zu nähern. Möglichst nicht so das er sich erschrak. Sobald sie in seiner Hörweite war sagte sie gedämpft. Nein... Stopp! Zu mehr ausführlicheren Erklärungen reicht ihr Wortschatz in Gemeinsprache gerade nicht. Und ihm das mit dem Stein jetzt zu erklären wäre wohl etwas umständlich.

Als dann auch noch einer von diesen Helden der zweiten Kategorien, wie es schien anhand der fest gezogenen Waffe, ankam wurde ihr glaube daran die Sache möglichst friedlich zu lösen etwas erschüttert. Immerhin rannte er nicht zähnefletschend Wolf zu. Sie deutete schließlich auf Jakob der versuchte auf den Rücken des Worg zu klettern. Sie deutete auf die Szene und drückte Liam etwas vehement den Babbelstein in die Hand. " Siehstdu das nicht, das Tier reagiert auf ihn. Ich denke es will ihn schützen... Lasst sie ziehen. " Sie klang fast etwas flehend, auf englisch und hoffte das der 'Held' das Richtige tat.
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Liam von Alensbach
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Ein Held? Gerade fühlte Liam sich nicht danach. Kein strahlender Ritter in schicker Rüstung, der nur die richtigen Entscheidungen traf. Die Einzige, die er nun traf war jene, die jeder rational denkende Mensch treffen würde. Da war ein gefährliches Untier im Kloster der Melitele, das unberechenbar war. Liam war es egal, ob es ihn nun verschont hatte oder nicht. Konnte auch nur ein Zufall sein. Aber was er wusste war, dass einmal in die Ecke gedrängt der Wolf sicher zur Bestie werden würde. Vielleicht brauchte es auch gar keine Ecke mehr dafür.

Der Flammenrosenritter war dazu ausgebildet worden, Bestien, Zauberer und Andere zu töten. Und das würde er auch tun. Es war seine Aufgabe. Weit davon entfernt ein Held zu sein also. Weil es seine Pflicht war. Schwarz und weiss Denken. Ja und nein. Aber gerade stand der Schutz anderer an oberster Stelle und nur weil es die Menschen hier im Kloster verschont hatte bedeutete es lange nicht, dass es ausserhalb der Mauern auch so war.

Liam, der Nicht-Held, fasste seine Klinge fester und spannte die Muskeln. Als Melanie an seiner Seite auftauchte und ihn zum innehalten aufforderte. Bitte was? Hatte sie den Verstand verloren? Seine Brüder waren aufgetaucht. Endlich. Dann drückte sie etwas in seine Hand. Ziehen lassen? Scheisse, diese Fraubwar genauso verrückt wie Jakob, der sich auf den Rücken des Worgen schwingen wollte. Dann stutzte Liam. Jakob und der Worgen. Ion und der Worgen. Ion und der fremde Mann. Moore und... Der Flammenrosenritter stand wie betäubt da und musste die Gedanken, die sich anfühlten wie mit einem Vorschlaghammer ins Gesicht geprügelt, sacken lassen. In der Zeit tat er nichts.

Ausser in der einen Hand das Schwert zu halten, dass nach Blut lechzte und in der anderen diesen Stein, den er am liebsten weit weg werfen wollte.
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