Umland von Wyzima

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Mit dem Schrei ging ein Ruck durch das Pferd. Es ging aufwärts, rückwärts und die Welt machte eine rasante Drehbewegung zur Seite hin. Besonders gut reiten konnte Jakob nach einmonatigem Pferdebesitz freilich nicht, aber im Fallen war er inzwischen recht gut. Nützte ihm allerdings nur bedingt etwas, denn unter ihm war Wasser. Das kurze, aber wütende Gerangel der beiden Hengste hörte er nicht mehr, denn Wasser stürzte in seine Ohren. Trotz Spätsommer unangenehm kühl, kam die Ismena doch aus den fernen Bergen und floss relativ flott dahin.
Jetzt wusste er wieder, wieso der Gaul so hieß. Immerhin war er nur im seichten Uferbereich gelandet und hatte ziemlich direkt Boden unter Knien und Händen. Prustend und spuckend kam er hoch.
Welch ein gelungenes Ende für diesen Tag!
"Hier.", knurrte er dumpf und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Das Platschen verriet, dass der Knappe sich aufrappelte, das Singen von Stahl, dass er seine Waffe zog. Der Schrei war nicht vergessen. Oder wollte er seinen Gaul endlich der Bestimmung gemäß seines Taufnamens zuführen?
Aus alter Gewohnheit glitt sein Blick in die Höhe, auch wenn die Anzahl Gefahren, die von oben kamen, in dieser Welt recht überschaubar waren. Auf den Mauern waren nicht einmal Wachen zu sehen, nur ihre Feuer warfen einen schwachen Schein zu ihnen herab.
Dann erst sah er sich wieder am Wasser um.
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Liam von Alensbach
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Liam hörte Jakobs Stimme. Gut, hatte der Knappe sich wenigstens nicht das Genick gebro-chen. Noch während von Alensbach sich aufrichtete, zog er seine Klinge. Vermutlich fast zeitgleich, so dass beide Waffen gemeinsam sangen. Ganz anders als der Blick des Jünge-ren, sah Liam nach vorne und erhaschte eine Bewegung, die bestimmt nicht das Wasser selbst war. Angestrengt kniff der Ritter die Augen zusammen. "Da!" rief er Jakob zu und deutete vor sich, als einige Meter vor Ihnen etwas aus dem Wasser brach. Es strampelte und schnappte hörbar nach Luft, so dass für beide klar sein dürfte, dass es sich um ein lebendes Wesen handeln musste. Gerade wollte von Alensbach einen Schritt weiter ins Wasser waten, als er spürte, wie ihn etwas um den Knöchel packte.

Es hätte eine vorzügliche Beute abgegeben, dieses kleine Ding, welches am Ufer gespielt hatte. Vielleicht wären sie nicht wirklich satt geworden, aber das Fleisch wäre zart und das Blut köstlich gewesen. Sie hatten es bereits in ihren Klauen, schmeckten den roten Lebens-saft, der aus dem Schnitt floss, welches ihr durch das zupacken zugefügt worden war. Be-rauschend. Doch kaum hatten sie das Ding unter die Wasseroberfläche gezogen, da wurde ihre Aufmerksamkeit - die kürzer war als ein Atemzug - bereits von etwas anderem abge-lenkt. Da bewegte sich etwas ganz in der Nähe. Grösser als das, was sie gerade unter Was-ser gezogen hatten. Mehr Fleisch. Mehr Blut. Mehr Futter. Vergessen war der Happen nicht, den sie nun der Strömung überliessen - sie würden ihn später wieder finden. Die Aussicht auf noch mehr war verlockender als das Wenige, so dass sich die beiden Ertrunkenen knapp unter der Wasseroberfläche zu ihrem neuen Opfer - oder waren es mehrere? - bewegten. So ungelenk sie an Land waren, so geschmeidig bewegten sie sich im Wasser fort. Der Mann, der fast bis zu den Hüften im Wasser stand war das perfekte Opfer. Ob er abgelenkt war oder nicht, das war Ihnen einerlei. Es zählte nur ihn zu fressen. Da war noch einer, aber der kam danach an die Reihe.

Nur zu zweit waren sie, der Rest tummelte sich weiter unten, also mehr Beute für sie beide.


Blitzschnell hatten sie sich Liam entgegengeworfen, so dass dieser kaum Zeit zum Reagieren hatte. Erst fühlte er, wie etwas an seinem Bein riss und im nächsten Moment sprang ihn ein Schemen an. «Jakob…. Kind!»brachte er noch hervor, ehe sich der Ritter herumwarf um sich mitten im Kampf gegen zwei Ertrunkene wiederzufinden.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Kind.
Im Befehlston.
Jakob hatte das Zappeln und Platschen einen Moment später auch bemerkt, allerdings nicht mehr ausmachen können, was es war.
Kind.
Natascha.
Und dann brachen zwei Schemen aus dem Wasser, ganz in der Nähe des Ritters. Aber die Kalkulation war schnell gemacht: von Alensbach hatte nicht 20 Jahre als fahrender Ritter überlebt, wenn er sich nicht zu wehren wüsste. Jakob hängte das Schwert aus, warf es samt Scheide ans Ufer und stürzte sich in die kalte Ismena.
Zweifler würden nun sagen: wieso erhob das Göttliche Feuer nicht seine Macht und trocknete das Wasser, um das Kind zu retten? Wieso teilte es nicht die Fluten? Doch nur, weil es nicht existierte oder sich einen Fliegendreck um ein Menschenkind scherte.
Jakob aber würde antworten: das Göttliche ist Teil des Chaos und in seinem Ratschluss greift es nicht in den natürlichen Lauf der Welt. Aber es sandte seine Diener zur rechten Zeit an den rechten Ort, lenkte ihre Schritte und Gedanken und war in ihren Herzen. Gab jenen Mut und jene Zuversicht, die dafür sorgte, dass Jakob einfach in die Strömung sprang. Schnell floss die Ismena durch den langen Sommer nicht, aber doch zog sie ihn merklich fort und war unweit des Ufers schon recht tief.
Und trotz der Dunkelheit, der Strömung des Flusses und den Gefahren darin, bekam der Knappe das Mädchen zu fassen. Es wehrte sich kraftlos, spuckte Wasser, als er sich auf den Rücken drehte und sie an seine Brust zog, um ihren Kopf oben zu halten.
"Ist gut, ist gut. Ich hab dich. Alles gut.", japste Jakob zwischen satten Schlucken des Flusswassers, die er schnell wieder ausspie. Bei Städten wie Wyzima wollte man nicht aus dem Fluss trinken...
Seine Lederrüstung zog schwer nach unten, aber irgendwann, nahe eines Pfeilers der nächsten Brücke, fühlte er Boden unter den Füßen und schleppte sie beide erst einmal an den Pfeiler. Von den Wachen am Tor und auf den Mauern war der Schrei und der anschließende Tumult wohl ebenfalls bemerkt worden, denn die Männer waren bereits an beiden Ufern unterwegs, um mit langen Stangen zu helfen. So kamen Kind und Knappe wohl behalten am Ufer an.
"Ein Ritter der Flammenrose bekämpft die Ertrunkenen, die das Kind ins Wasser gezogen haben. Nicht weit flussaufwärts!", informierte Jakob die Wachen, während Natascha sich fest an seinen Hals klammerte, die Beine um seine Mitte geschlungen wie ein Äffchen. Den Wachen behagte es zwar sichtlich nicht, sich Ertrunkenen stellen zu müssen, aber sie machten sich trotzdem halbwegs eilig auf den Weg, dem Ritter beizuspringen.
Jakob setzte sich mit Natascha einfach an den Anfang der Brücke und streichelte beruhigend ihr nasses Haar. Unter ihnen bildete sich eine Pfütze und erst jetzt merkte er die Anspannung in seinen Muskeln.
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Liam von Alensbach
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IAls sich der Ritter herum warf, entriss er dem überraschten Ertrunkenen sein Bein. Dieser hatte wohl mit weniger Widerstand gerechnet, einer leichteren Beute und keiner, die sich wehrte. Während es in seinem kleinen Hirn kurz arbeitete, schlug Liam dem Anderen, der sich an seinen Rücken klammerte den Knauf seines Schwertes gegen den grossen Schädel. Keinen Moment zu früh, denn gerade wollte es mit seinen spitzen Zähnen zubeissen. Der schlammige Untergrund machte es Liam nicht leicht die Balance zu behalten und das, obschon er kein Anfänger mehr war. Das und der abgeschüttelte Ertrunkene, der sich erneut auf den Ritter stürzte, sowie das Wasser, welches dem Mann die Bewegungen erschwerte, entrissen ihm das Gleichgewicht vollends. Er stürzte und als das Wasser über ihm zusammenschlug, spürte er gefühlt überall die Klauen seiner Angreifer.

Liam trat um sich, traf dabei etwas weiches und setzte sogleich nochmals nach. Nochmals traf er, hörte das gurgelnde Geräusch jedoch nicht, das der Ertrunkene ausstiess, als er dessen Genick brach. Irgendwie kämpfte er sich wieder an die Oberfläche, hörte Stimmen sich nähern. Es blieb ihm keine Zeit darüber nachzudenken, wer das war, denn an ihm klebte noch immer der zweite Ertrunkene der mit seinen Klauen auf den Mann einhieb. Mit seinem Stahlschwert hatte von Alensbach schlechtere Karten, dass wusste er. Es brauchte mehrere Anläufe, bis sich der Stahl endlich durch die Haut frass. Und dort wo von Alensbach eine Wunde geschlagen hatte, dort setzte der Ritter sogleich nach. Obschon die Bewegungen durch den Widerstand und die Kälte des Wassers verlangsamt wurden, war er dem Einen überlegen. Ganz zur Erleichterung der Wachen, die gerade hinzu stiessen, als Liam dem Ertrunkenen den finalen Hieb versetzte. Platschend fiel das hässliche Wesen ins Wasser und wurde sogleich von der Strömung mitgenommen. Wenigstens nichts zum aufräumen.

Einer half dem Ritter aus dem Wasser, die anderen machten sich auf die Suche nach den Pferden. Liam hatte sie darum gebeten. Alles war besser, als einen Kampf gegen Ertrunkene oder andere Monster, dachten sie sich wohl. Der Wachmann unterrichtete ihn darüber, dass Jakob wohlauf war und mit ihm das Kind. Noch einen Moment durchatmen, ehe sein Blick Jakobs Gurtgehänge entdeckte und es aufsammelte. Durch das Adrenalin, das ihn durchströmte, fühlte er keinerlei Schmerzen oder Kälte und die nasse Kleidung, sowie die Schatten der Nacht, erschwerten es zusätzlich, das Blut zu entdecken, dass ihm aus zugefügten Wunden sickerte.

Liam erspähte Jakob und das kleine Mädchen an der Brücke und seine Schritte wurden länger. Er stiess der ewigen Flamme einen lautlosen Dank aus. "Ich bin erleichtert Euch weitgehend wohlauf zu sehen." sagte der Mann, der genauso wie Jakob patschnass auf der Brücke stand. Aufmerksam betrachtete er das Mädchen, welches sich hilfesuchend an Jakob fest hielt. Sie mussten alle in die Wärme und das Kind nach hause. Oder in den Tempel der Melitele, um Verletzungen ausschliessen zu können. "Lasst uns den Tempel der Melitele aufsuchen, sie sollen sich das Kind ansehen und es aufwärmen. Ein Bote soll die Eltern informieren." entschied der Ritter.

"Ser, die Pferde." Die Wachen kamen mit Virado und Sauerbraten am Zügel zurück. Im Gegensatz zu ihren Reitern wirkten die beiden Hengste äusserst entspannt und hatten die Zeit genutzt um sich die Bäuche vollzuschlagen.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Natascha begann in seinen Armen zu zittern und schon sprangen in Jakob wieder jene seltsamen Instinkte an. Er hob den Kopf, suchte den Blick eines der Wächter. "Euer Mantel, Ser! Oder eine Decke!" Angesprochener wirkte einen Moment, als frage er sich, was dieser Jungspund hier zu melden hätte, aber entschied sich dann doch dafür, der Anweisung Folge zu leisten. Schnell war er zum Turm gelaufen und kehrte gerade zurück, als der triefende Ritter mit den anderen Wächtern wieder zu Jakob stieß. Dieser wickelte zunächst Natascha sanft in die Decke ein, bevor er sich mit dem Mädchen auf dem Arm aufrappelte. Morgen würde ihm alles weh tun, aber das war jetzt zweitrangig.
Tempel der Melitele. Jakob nickte nur. Jemand brachte die Pferde und Jakob gelang es irgendwie sich und das Kind auf Sauerbratens Rücken zu manövrieren. In flottem Tempo ging es ins Tempelviertel.


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Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Donnerstag 15. Februar 2024, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Liam von Alensbach
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Liam zog sich, mit Hilfe einer der Wächter, reichlich unelegant auf Virados Rücken. Der Stoff seiner Kleidung war voll mit Wasser gesogen und unweit schwerer als noch in trockenem Zustand, so dass es zusammen mit der leichten Rüstung ordentlich Gewicht bekam. Dabei spürte er allmählich die Wunden, welche die Klauen der Ertrunkenen hinterlassen hatten. Eines musste man ihnen geben, sie waren verdammt schnell im Wasser. Und ihre Klauen teilten auch Leder wie Butter. Lieber nicht darüber nachdenken, wo sie diese sonst noch hineingetaucht hatten. Aber der Gedanke daran war sofort verflogen, als sowohl Sauerbraten, wie auch Virado ein flottes Tempo anschlugen um die Reiter, wie auch das Mädchen auf direktem weg in den Tempel der Melitele zu tragen.


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