Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Dorkas Bulther
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Die spontane Zärtlichkeit des Hexers irritierte sie. So war noch nie jemand zu ihr gewesen. Das Straßengör in ihr war alarmiert, vermutete einen Hinterhalt, riet zur Vorsicht. Doch die Frau in ihr fand es schön. Sein Daumen sorgte dafür, dass sich auf ihren Wangen eine leichte Röte zeigte, seine leisen Worte beruhigten sie. Nach kurzem Zögern rutschte sie ein klein wenig näher an ihn heran. "Könnt Ihr mir davon erzählen? Welche Kreatur war die unheimlichste für Euch? Welche die am schwersten zu besiegende? Wie alt seid Ihr? Und wärt Ihr gern etwas anderes als ein Hexer?" Sie sprach leise, um Sarray nicht zu wecken, doch ihre nun geweckte Neugier war deutlich zu hören.
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Crehwill von Seren
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„Ja.“ Darüber musste der Hexer nicht wirklich nachdenken, er wäre lieber was anderes. „Aber ich weiß es nicht mehr genau. Ich wollte vor der Kräuterprobe weglaufen, bevor es nicht mehr ging.“ Irgendwo hin. Er hatte ein Ziel gehabt, oder? Doch es hatte etwas gegeben, wohin er wollte. „Das ist über acht… Jahrzehnte her. Letztes Monat wurde ich Neunzig.“ Er lächelte fast schüchtern, vielleicht wollte sie nicht mit so alten Männern… „Und Du?“ Vielleicht hat sie ja doch mehr Elfenblut als sichtbar und ist älter als er. Aber das hätte er wahrscheinlich dann doch bemerkt. Zumindest hatte sie menschliche Eckzähne.

Über die anderen Fragen musste er mehr nachdenken. Besonders da er schon mehrfach darauf hingewiesen wurde keine Horrorgeschichten vor den Kindern zu erzählen. Die fragten immer ähnliches Zeug. Wenn er antwortete, mussten sie plötzlich ins Bett und er bekam böse Blicke von den Eltern. Aber jetzt waren ja keine Eltern hier und Sarray schlief.
„Dämonen oder bestimmte Geister sind unheimlich.“ Zumindest für ihn. Irgendwas zu unheimlich zu finden wurde ihm dann doch abtrainiert. Sonst könnte man nicht über Schlachtfelder oder Friedhöfe schleichen um Leute wie Moderhäute zu jagen. „Besonders wenn sie sich kindliche Wirte suchen, diese allmählich in den Wahnsinn treiben oder innerlich verrotten lassen. Man versucht sie auszutreiben, um sie zu vernichten, aber das überlebt der Wirtskörper nicht immer. Da kann so viel schief gehen und hinterher ist man Schuld.“ Wobei das eigentlich sowieso meistens.

„Der Golem war schwer zu besiegen, vor allem weil ich nicht an einen Golem gedacht habe. Aber die sind absolut stur. Machen was ihr Erschaffer ihnen auch immer beauftragt hat und sind beinahe unverwüstlich, wenn man sich nicht darauf vorbereitet hat. Wenn ich nicht zufällig über eine Gruppe von Banditen geraten wäre, die gerade ein Kutsche mit Wächtern überfallen haben, wüsste ich nicht ob es gut ausgegangen wäre.“ Für ihn… Banditen und Wächter gingen völlig überfordert zu Boden, halfen damit aber, dass er die wichtigen Schläge führen zu konnte.
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Dorkas Bulther
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Auf seine Aussage in Bezug auf sein Alter und die anschließende Frage 'Und Du', musste sie etwas kichern. "Ich bin keine 90", erwiderte sie grinsend. Sie zweifelte keinen Augenblick daran, dass sie dieses Alter auch niemals erreichen würde. Nichtmal halb so alt würde sie werden. Oder die Hälfte der Hälfte... Das wäre dann... Äh... Oder war sie das schon? Wie war das nochmal. An jeder Hand hat man fünf Finger. Da fing das Problem schon an. Wurde der Daumen als Finger mitgezählt, oder nicht?

Zum Glück sprach der Hexer weiter. Und was er da erzählte war weitaus interessanter als das ominöse Reich der Zahlen, dessen Konzept schwer greifbar war - mit oder ohne Daumen. Dämonen, Geister, verrottende Kinder.... Letzteres klang nach ihrem alten Waisenhaus. Ob er mal da gewesen war? Sollte sie ihn darauf hinweisen, dass manche einfach nur schlicht nicht badeten und mit allerlei Dreck behaftet waren, und das nicht zwangsweise Verwesungsgestank sein musste? Sie verkniff es sich, denn inzwischen war er bei Golems angekommen.

Ihr war anzusehen, dass sie sich vor seinen Erzählungen nicht gruselte oder gar ängstigte, sondern gebannt lauschte, als wäre er ein Barde, der von zwei Liebenden sang, die einander wollten, doch nicht haben konnten, oder dergleichen romantischen Unsinn. "Und wer hat den Golem geschickt? Wie groß war er? Wie konntet Ihr ihn schlussendlich besiegen?" Ihre Augen blickten ihn mit einer beinahe kindlich anmutenden Neugier an.
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Sarray Cestay
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Auf dem Rücken des Hexers war nicht unbemerkt jemand erwacht und öffnete blinzelnd die Augen, nachdem sie eine Weile gelauscht hatte.
Es war eine herrliche Nacht gewesen, die Hormone, die noch ebenso träge wie sie durch ihren Körper schwappten zeugten noch immer davon.
Für neunzig hast du nen echt knackigen Arsch.“, nuschelte die Zwergin und platzierte mit diesen Worten einen Arm um, damit die kleine Hand der Zwergin sich auch haptisch davon überzeugen konnte.
Mit einem Seufzen strich und streichelte sie über Crehwills Hintern.
„Hab ich geschnarcht?“, brummelte sie, machte aber keinerlei Anstalten aufzustehen. Oder sich auch nur aufzurichten. Die warme, weiche Haut auf der sie lag duftete so herrlich nach Pheromonen.
So betörend männlich. Und der Ausblick auf den Gast im Bett war auch nicht ohne. Das waren echt hübsche Augen.
Sarray seufzte und grinste zufrieden.
Nö, rühren würde sie sich nicht. Viel zu schön, so, wie es war.
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Crehwill von Seren
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„Ich weiß nicht wer den Golem geschickt hatte. Irgendein Magier wird den erschaffen haben… und irgendwas gesagt, wie ‚erschlag jenen, der sich nähert‘. Dann hat sich sehr lange Zeit niemand genähert, es ist ein Wald gewachsen, bis Jäger, Holzfäller sonstige aus einer neueren Siedlung nicht wieder zurück gekommen sind. Der zuständige Baron wollte, dass ich mich darum kümmere. Monster im Wald.“ Der Hexer unterbrach und brummte genüsslich zu dem was die Zwerginnenhand dort tat. „Haben neunzigjährige Zwerge keinen Knackarsch?“ Ein wenig ließ er sich noch tätscheln, bevor er den Golemfaden wieder fand.
„Uhm… knappe drei Meter? Die werden aus Erz und Stahl zusammen gebaut, mit Glyphen und Runen verstärkt. Sie bluten nicht, aber man kann sie eh kaum verletzten, brennen nicht und werden nie müde. Als ich die Leichenteile der Vermissten gefunden hatte, war mir schon unwohl, aber da hörte ich ihn anrennen. Sie trampeln gerne alles nieder… Kavallerie eingeschlossen. Ich suchte mein Heil in der Flucht, sprang auf Rekin – meine Stute – und sie rannte. Der kleine Ratgeber für Hexer sagt, leg Dich nicht mit einem Golem an.“ Dafür war es zu spät gewesen.
„Ich hatte die Hoffnung, dass der einen gewissen Radius nicht verlässt und steuerte die Waldstraße an. Nur war die eben besetzt und ich platzte mitten in ein Scharmützel. Zuerst dachten alle ich wäre auf der jeweils anderen Seite bis der Golem nachkam und kurzen Prozess mit allen machte. Einer Frau, die schreiend aus der Kutsche sprang, riss er den Kopf ab, ein Pferd entzwei, rammte einen Wächter in den Boden. Es flogen Bolzen und Pfeile. Speere und Schwerter wurden geschwungen, um die Kreatur irgendwie aufzuhalten. Aber das gab mir Zeit für Tränke und ich schaffte es auf seinen Rücken zu springen, um ihn so immer und immer wieder mit dem Schwert zu attackieren, um irgendwo ein Loch in dieser Haut aus Stahl finden. Irgendwann riss er mich herum und fiel auf mich.“ Crehwill seufzte kurz.
„Ich weiß nicht, wie lange ich dort lag bis ich wieder zu mir kam, um mich darunter vorzuschieben. Ich blickte auf ein Schlachtfeld, er roch überall nach Blut und Gedärmen. Eines der Kutschpferde stand noch, schnaubte unruhig, kam aber nicht weg. Der Golem hatte alle zerfetzt bis auf… naja.“
Er schielte zu seiner Gastgeberin auf dem Rücken: „Wie ein Engel, Sarray, wie ein Engel“, hatte sie geschnarcht.
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Dorkas Bulther
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"Also habt Ihr den Golem nicht besiegt...", schlussfolgerte sie. Sie klang ein wenig enttäuscht. Von den Gräueltaten, dem Massaker, was dieser Golem angerichtet hatte, schien sie derweil nicht abgeschreckt zu sein, denn sie hatte gespannt gelauscht. Sie sah zu Sarray auf, welche aus ihrem Schlummer erwacht war und lächelte sie an. "Verzeiht, ich hoffe wir haben Euch nicht geweckt. Euer Hexer war so freundlich, mich ein wenig in die Welt seiner abenteuer zu entführen. Also die, gegen die Monster, nicht die der anderen Sorte", zwinkerte sie ihr verschmitzt zu. Dann wandte sie sich wieder zum Hexer. "Und wie viele von euch gibt es? Also Hexer, meine ich. Könnten sich nicht einige von euch zusammenschließen und so ein Monster bekämpfen? Das wäre doch sicher einfacher, als es allein mit him aufzunehemen?"
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Sarray Cestay
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„Neunzigjährige Zwerge?“ Sarray drückte Crehwills Hintern schamlos einen Kuss auf.
„So einen schönen sicher nicht.“
Die Geschichte mit dem Golem erzeugte bei Sarray ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Solche Abenteuer erlebten Hexer ständig. Und die Gefahr, den Mann der ihr so gut gefiel an ein Monster verlor war genau so groß wie die, dass er eines Morgens einfach nicht mehr neben ihr im Bett lag.
Sie würde ihn verlieren. Irgendwann. Aber nicht heute. Heute würden sie Spaß haben, essen, schlafen, reden…und mal sehen, ob sie ihn noch zu einer kleinen Nummer verführen konnte.
Und natürlich die Halbelfe. Hübsches, einfallsreiches, gelenkiges Ding…
Das Leben konnte wirklich schön sein.
So lauschte sie einfach der Unterhaltung der beiden und streichelte den knackigen Hintern unter ihrer Hand einfach weiter. In diesem Moment nicht einmal zum Zwecke der Verführung. Es fühlte sich einfach nur so verdammt gut an.
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Crehwill von Seren
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„Zumindest hatte sich der Golem nicht mehr gerührt, nachdem ich darunter hervor gekrochen bin.“ Dass er sich erst eine Schwalbe reingezogen hatte, um die gestauchten Knochen wieder zusammen zu setzten, um überhaupt darunter hervor zu kommen zu können, ließ er mal weg. „Sonst wäre der auch noch immer hinter mir her. Wenn die Dich umbringen wollen, dann hören sie damit nicht auf. Die hüpfen auf Deiner Leiche noch drei mal herum um sicher zu gehen und sehen Dir dann zu bis verfault bist. Dann können sie vielleicht ablassen.“
Aber man konnte ihn Grinsen sehen, zu dem was die Zwergen dort machte. Offenbar genoss er die kleine Zuwendung, gerade weil sie so ohne Hintergedanken kam. Seine Gedanken waren weniger schwermütig, dass er mal gegen ein Monster verlieren würde war keine so neue Idee. Er bemühte sich redlich darum es nicht zu tun. Nur eines Morgens verschwinden, das würde er nicht. Das war nicht seine Art. „So viele Zwergenhintern kenne ich nicht…“ Die meisten Herrn Zwerge, die er so getroffen hatte, hatten doch andere Interessen.

„Aber ja… natürlich könnten mehr als ein Hexer ein Ungeheuer jagen. Aber wer will das bezahlen? Die Leute haben schon Angst vor einem, was glaubst Du wie sie schauen, wenn gleich zwei davon auftauchen?“ Man wird verhaftet. Das hatte er erst, vielleicht sollte er allein deshalb Reuven ein bisschen meiden, um anderen keine Angst zu machen. „Außerdem sind wir nicht mehr so viele… ich kenne vielleicht zwei Hand voll. Vor allem weil ich paar Winter auf Kaer Morhen war. Hast Du Andere gesehen? Dort wo Du herkommst? Wo war das nochmal?“

Aber die schöne Halbelfe war bereits wieder eingeschlafen, sodass Crehwill ihr nur noch Schulterzuckend eine Haarsträhne hinter ihr Ohr streichen konnte, bevor er selbst wieder die Augen schloss.
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